Désirée (Dési) Freifrau v. Lepel
geb. v. Restorff
ca. 1992
Désirée (Dési) Freifrau v. Lepel
geb. v. Restorff
ca. 1994
Désirée (Dési) Freifrau v. Lepel
geb. v. Restorff
ca. 1954

Gunther Freiherr v. Lepel und Désirée (Dési), geb. v. Restorff

Gunther Freiherr v. Lepel und Désirée (Dési), geb. v. Restorff
1989
Désirée  v. Restorff

 

Désirée mit ihrer Mutter Mia geb. Gräfin v. Polier Désirée mit ihrer Schwester Ingeborg
1909

Bilder der Söhne am Seitenende

Nachruf aus einem Nachrichtenblatt der Familie der Freiherren v. Lepel

übersandt von Burkhard v. Oppeln, Perth / Ontario, Kanada

 

Im Nachrichtenblatt 1994 veröffentlichten wir einen Nachruf auf Vetter Gunther, der mit über 90 Jahren von uns gegangen war. Ihm folgte am 7. März dieses Jahres [1995] seine liebe Frau, unsere verehrte Tante Dési. Etwa ein halbes Jahrhundert hat sie mit viel Temperament, Esprit und Charme das weit gespannte gesellschaftliche Leben mit Gunther geteilt. 

Tante Dési wuchs mit zwei Schwestern auf. Ihr Vater war als Offizier in Schwedt an der Oder stationiert. Die Zeit ihrer Jugend wurde wesentlich durch die Lebensart der Offizierswelt der Reichswehr und des Landadels in der Neumark geprägt. Wie viele höhere Töchter der damaligen Zeit besuchte sie eine Haushaltsschule (in Königsberg in der Neumark). 

1927 heiratete sie Curt v. Oppeln-Bronikowski, mit dem sie sich in Berlin niederließ. Die Ehe ging 1938 auseinander, und sie stand mit ihren beiden Söhnen Burkhard und Carl-August alleine da. 

In Gunther fand sie 1940 den Mann, der von da an ihr Leben prägte. Die junge Ehe war zunächst vom Krieg überschattet, denn auch Gunther wurde eingezogen. Mit ihren Söhnen überstand sie den Krieg in Dahme in der Mark [Anm. MC: in der Nähe ihrer Cousine Fanny Ackermann, geb. v. Restorff, die auf Gebersdorf bei Dahme lebte]. Gegen Ende des Krieges wurde ihr ältester Sohn noch als Marineflakhelfer eingezogen. Der jüngere Sohn mußte an den Ostwall zum Schippen. 

Nach dem Krieg begann sie mit ihrem Mann den neuen Start in Frankfurt/M. Ihre Söhne wanderten nach Übersee aus, der eine nach Kanada, der andere nach Australien, wie manche Männer dieser Generation auch, deren Zukunftsaussichten düster waren.

Trotz vieler Schwierigkeiten in der Kriegs- und Nachkriegszeit hat Tante Dési ein von Sorgen weitgehend verschontes Leben führen können. Ich denke an eine Bemerkung, die sie auf dem letzten Familientag in Zinnowitz machte, als ich ihr Tischherr sein durfte: „Ich habe ein schönes Leben gehabt!“

Enorme Augenprobleme verwehrten es ihr zuletzt, Bücher und Briefe zu lesen, dennoch war sie – so schien es mir – recht rüstig und unternehmend. Auf ihren eigenen Wunsch begleitete sie ihren Sohn Burkhard und ihre Schwiegertochter Ute auf einer Karibik-Reise und genoß dieses Erlebnis sehr. Nach Ende der Reise erlitt sie vor ihrem Rückflug nach Frankfurt im Flughafen von St. Juan/Puerto Rico einen Gehirnschlag, von dem sie sich nicht mehr erholte.

Wir werden sie dankbar in Erinnerung behalten.

                                                                                              Oskar Matthias Lepel

 

Abschrift MCWvR 2003 / 2007

Beerdigung Gunther Freiherr v. Lepel

Burkhard schreibt am 20. 8. 2003 über seinen Stiefvater

 

Gunther Frhr. v. Lepel – Rechtsritter des Johanniter-Ordens,

Dr. jur., Rechtsanwalt, Oberleutnant d. R. in einer Nachrichtenkompanie der Wehrmacht von 1939 bis 1942 (Polen, Frankreich, Russland).

...................Dann u.k. gestellt, arbeitete er für die „Filmstelle Ost“ in Riga. 1938 übernahm er durch Kauf von einer jüdischen Familie die „ABC“ Film Gesellschaft und ermöglichte dieser Familie dadurch die Ausreise nach den U.S.A. Nach Kriegsende war er mehrere Jahre als Filmkaufmann bei der „R. K. O.“ sowie bei „Metro Goldwyn Mayer“ tätig und widmete sich danach seinen Investitionen an der Börse bis zu seinem Tode 1993.  

Gunther war unter anderem ein passionierter Jäger und nahm in den 30er Jahren an vielen Jagden teil. Nach dem Kriegsende jedoch hat er nie wieder ein Gewehr in die Hände genommen; er wurde zum Forellensportfischer.  

Sein Vater ist als aktiver Offizier im Ersten Weltkrieg gefallen. Seine verwitwete Mutter musste sich und ihre drei Söhne durch die sehr schweren 20er Jahre bringen. Gunther war strebsam und gewohnt, mit wenig auszukommen. Sein ganzes Leben war von äußerster Sparsamkeit geprägt. Er war hochgebildet: Es gab kein Thema, über das er sich nicht geistreich unterhalten konnte. Sein Interesse galt der alten und der modernen Geschichte sowie der Genealogie.  

Er war in erster Ehe mit Domini von Radowitz verheiratet. Aus dieser Ehe gibt es einen Sohn –

Burkhard v. Lepel.

 

Abschrift MCWvR 2003 / 2007

 

 

Burkhard ergänzte handschriftlich am 20. 8. 2003:

 Meine Mutter [Désirée] liebte das Leben. Sie war sehr attraktiv und elegant und hatte viele Verehrer. Ihre Ehe mit meinem Vater stand unter vielen Schwierigkeiten bis zur Scheidung 1938. In Gunther hatte sie dann einen Partner gefunden, der besser zu ihr passte. Was er an hoher Bildung in die Ehe brachte, ergänzte sie durch ihren großen Charme, ihr gesellschaftliches Auftreten, ihre Liebenswürdigkeit und Eleganz. Sie hatte in dieser Ehe dann auch die finanziellen Mittel, um ihrer beider Leben den gebührenden Rahmen zu geben.

 In den Jahren des Zusammenbruchs 1944/45 und des Neuanfangs hat sie mit großer Tapferkeit und Energie die Flucht vor den Russen und die Wiedervereinigung mit uns Kindern gemeistert.

 Nach meiner Auswanderung zunächst nach England und später mit meiner ersten Frau (verstorben 1985) nach Kanada hat sie uns viele Male besucht. Wir sind unsererseits auch regelmäßig bei ihr und meinem Stiefvater in Frankfurt zu Besuch gewesen – erst mit Ruth und nach meiner Heirat mit Ute 1987.

 Ihren ersten Schlaganfall Anfang der 80er Jahre hatte sie ganz gut überstanden. Allerdings fiel es ihr schwer zu lesen, was sie so gerne tat. Autofahren konnte sie noch, und auch sonst ging ihr Leben seinen gewohnten Lauf. Nach Gunthers Tod [am 16. 8. 1993] wurde ihr von vielen Seiten und auch von uns geraten, die große Wohnung in Frankfurt aufzugeben. Das tat sie schließlich und hat dann fast 1 ½ Jahre, bis zu ihrem Tod, in einer hübschen, nach eigenem Geschmack eingerichteten Altenheimwohnung gewohnt.

 Nach unserer gemeinsamen Kreuzfahrt in die Karibik und einem Abschiedsmittagessen in Puerto Rico trennten wir uns von Mammi schweren Herzens. Unser zwölftägiges Zusammensein war geprägt von Fröhlichkeit und Harmonie. Das letzte Essen mit uns hatte sie in vollen Zügen genossen. Dann ging unser Flug nach Hause vor dem Abflug meiner Mutter nach Frankfurt, und bei Ankunft in Perth erreichte uns die Nachricht des schweren Schlaganfalls. Zwei Tage später ging ihr Leben so zu Ende, wie sie sich das gewünscht hatte – ohne viel Leiden und Belastung ihrer Mitmenschen.

 Es bleiben viele schöne Erinnerungen. Ich habe sie sehr geliebt. 

                                                                                                          Burkhard [v. Oppeln]

Abschrift MCWvR 2003 / 2007

 

Burkhard (eigene Seite in internen Teil) Carl-August v-. Oppeln Bronikowski  
 
  Carl-August v. Oppeln Bronikowski
in seiner neuen Heimat: Australien
Carl-August v. Oppeln Bronikowski
in  Australien
   
Curt v. Oppeln Bronikowski
erster Ehemann von Dési
   

Zurück