25jähriges Jubiläum |
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25 Jahre Eberhard und Elisabeth v. Restorff auf Rakow |
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Im Herbst 1935 wurde in Rakow das 25jährige Jubiläum von Eberhard und Elisabeth v. Restorff mit dem ganzen Dorf gefeiert. Sie hatten das Gut im Jahr 1910 nach dem Tod von Eberhards Onkel Otto v. R. übernommen. |
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Werner Köpke, bis zu seiner Einberufung 1942 Dorfschullehrer in Rakow, berichtete in seiner Chronik „Geschichte von Rakow und Teßmannsdorf“ über das 25jährige Jubiläum in der Sprache seiner Zeit: „Erntefest und 25jähriges JubiläumAm 16. November 1935 wurde in Rakow gemeinsam mit dem Erntefest das 25jährige Jubiläum des Herrn Major von Restorff gefeiert. Hierzu waren alle Gefolgschaftsmitglieder [Anm: gemeint sind alle Rakower Gutsangehörigen] mit ihren Familien eingeladen. Um ½ 2 Uhr fand auf dem festlich geschmückten Kornboden eine gemeinsame Mittagstafel statt, die ein echtes Bild der Volksgemeinschaft bot. Das innige Verhältnis zwischen Betriebsführer [Anm: dem Gutsbesitzer Major a. D. Eberhard v. Restorff] und Gefolgschaft wurde in allen Ansprachen immer wieder betont. Um 5 Uhr begann das Erntebier. Nachdem die herrlichen Erntekronen der Dorfbewohner und Oberschlesier in feierlicher Form überreicht waren, wurde von einigen Einwohnern des Dorfes ein Theaterstück aufgeführt, das großen Anklang fand. Nach dem bunten Teil wurde getanzt. Alle Festteilnehmer gingen mit dem Gefühl, einen frohen Tag echter Dorfgemeinschaft erlebt zu haben, nach Hause.“ Anmerkungen von MCWvR
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Die folgenden Seiten der Chronik „Geschichte von Rakow und Teßmannsdorf“ geben die Gedichte wieder, die der Kutscher Wilhelm Träger aus diesem Anlass – hauptsächlich in plattdeutscher Sprache - verfasst hatte, und die Lieder, die bei diesem Fest von allen Teilnehmern gesungen wurden. Um einen Eindruck von der Sprache unserer mecklenburgischen Heimat zu vermitteln, seien hier einige Strophen von Wilhelm Träger wiedergegeben („dei“ wird gesprochen „de-i“): |
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Sprecher: Wie sünd hüt werrer as so manches Mal hier up’n Kurnbön, up unsern Ohrnbierssaal, versammelt, üm tau fiern dat Ohrnbier, dat uns ümmer gäben ward von uns Herrschaften, wenn wie dei Ohr hemm farig hatt. So will’n wie denn mit Danzen un Spring’n Poor recht vergnäugte Stunn verbring’n.
Wir sind heut wieder wie so manches Mal hier auf dem Kornboden, auf unserm Erntebiers-Saal, versammelt, um zu feiern das Erntebier, das uns immer (aus)gegeben wurde von unseren Herrschaften, wenn wir die Ernte fertig (gehabt) hatten. So wollen wir denn mit Tanzen und Springen paar recht vergnügte Stunden verbringen.
Danach folgte ein gemeinsames Lied nach der Melodie „Beim Kronenwirt“ (eine Übersetzung erübrigt sich):
In Rakow is Ohrnbier, in Rakow ward danzt, heidideldeidideldum. Gor lustig geit’t dor üm denn Ohrnbierskranz, heidideldeidideldum. Dei Musik dei spält, un dat jubelt un lacht, dat is ein Gehoppse, dei Kurnbön dei kracht, heididel hahaha, heididel hahaha, heididel hahaha, heidildidö.
Danach erinnerte Wilhelm Träger an die beiden großen Feste, die man in der Vergangenheit gemeinsam gefeiert hatte - die Silberhochzeit von Eberhard und Elisabeth vR am 27. 4. 1929 und die Hochzeit von Benita und Waldemar Rose am 27. 4. 1934: Sprecher: Ok hemm wie hier all Hochtied fiert, ein sülbern und ein gräun. Dat letzte Mal vergang’n Johr wiert, o Junge, wier dat fein. Wat hemm wie danzt, wat hemm wie sprung’n, un nu ward werrer einen sung’n.
Auch haben wir hier schon Hochzeit gefeiert, eine silberne und eine grüne. Das letzte Mal war’s vergangenes Jahr, o Junge, war das fein. Was haben wir getanzt, wie sind wir gesprungen, und nun wird wieder eins gesungen. Lied (Melodie Ich bin ein Preuße):
In Rakow war im letzten Jahre Hochzeit. Wir sind begeistert heut noch von dem Fest. Teilnahmen alle an des Brautpaars Glücke, und echte Freundschaft füllte jede Brust. Noch heut wird es empfunden, als war’s vor wenig Stunden. Und wir geloben hier mit Herz und Hand, daß nichts soll trennen unser Freundschaftsband.
MCWvR / 2007-02-05 |
Die Darsteller sind:
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