Mit Kraft durch Freude hen na Land Ein
An de Ostsee na Wustrow geid, is dat nich fein?
An 18. Juli geid de Reis all los
Und am 24. Juli bist erst wedder to Hus.
In de ganze Tied kann man rumbutschern
Und Land und Lüd richtig kennen lern.
Dor ward de Gegend rundrüm affklabastert
Ob de Straten mit Knüppeldamm oder gornich plastert.
Dat deit uns denn wenig und gornich schaniern,
Um in Meckelnburg Land und Lüd to studiern.
Ok na Nibukow kamt wi denn hen,
De Stadt müt man unbedingt kennen lern.
De Straten so eng und de Hüser so schef,
Datt man bang sien müt, se fallt en up’n
Lief.
Hauptsächlich, wenn man na Rakow hengeiht,
Und bi de Kirch in de Strat dor steit,
Denn denkt man bi sick, dat olle Nest,
Dat is ja woll all för dusend Jor so
west.
Aber dit Rakow, dat liggt so fein up de
Höh’,
Von dor kann man kieken direkt na de See.
Dat is ok en ganz passablen Ort,
Und nette Minschen wohnt in dat Dörp.
Herr v. Restorff, der Gautsherr, ehr
„Herr Major“,
De stellt dor de ganze Obrigkeit vör.
Dat is aber en ganz jovialen Mann,
Wo jeder ein god mit farig warn kann.
Mit sien Inspekters wessel he de letzten
Johr sehr,
De en wär so dick und so swor för de
Peer,
De Anner wär sehr in de Theorie bewannert,
Doch in de Praxis köm dat gewöhnlich
anners.
Aber den he nu hatt, en bedern giwt nich
mihr,
De sorgt för den Hoff, als wenn’t sin
eigenen wir.
Ok en „Lütten Beamten“ is dor, Fachmann
genannt,
De is wied öber Rakower Grenzen bekannt.
Is dat Geringste passiert, is Fachmann
all dor,
Denn löppt he na den Herrn: „Is en
Jammer, Herr Major“.
Und Fachmann sien Frau sit up de Bank för
de Dör,
Aber min Frau klönt nich, dat kummt nich
för.
Und Kinner hett Fachmann, de hebbt all
wat lert,
Dat sind nu ok Fachlüd, dat is doch wat
wert.
De en is Smidt word’n, de is jetzt
Fabrikant,
Den giwt sogar de Statthalter de Hand.
En ollen Melkkutscher is dor, de müt sick
plagen,
De hett mer Pakete wi Melkkannen up’n
Wagen.
Und de Dener und Kutscher, Gärtner und
Mamsell,
De sind schon all’n Jorer tein up de
Stell.
Sogor ein Sekretärin sitt up dat Kontor,
De makt de schriftlichen Arbeiten dor.
Und ’n Lehrer hebt’s in Rakow, en
düchtigen Mann,
De giwt de Lüd de nie Richtung an,
De fört Auto hört Radio hätt ’n
Waschmaschin,
Hätt sien Wahnung in Schuß ganz nobel und
fien.
Sien düchtige Fru is nich vel to hörn,
Blot man dörft ehr nich an den Wagen förn.
Wenn se mit en’ Striet kricht und is in
ehr Recht,
Hett se mennigein all de Wohrheit seggt.
Aber de Kinner in de Schol, de dot dor
wat lern,
De bruken sick nich för de Städter
scheniern.
Und so is Rakow ein Dörp, so smuck und so
nett,
In dat sick dat würklich god leben lett. |
Mit Kraft durch Freude hin nach Landein,
An die Ostsee nach Wustrow geht es, ist das nicht fein?
Am 18. Juli geht die Reise schon los,
Und am 24. Juli bist erst wieder zu Hause.
In der ganzen Zeit kann man rumtrödeln
Und Land und Leute richtig kennen lernen.
Da wird die Gegend rumdrum abklabastert,
Ob die Straßen mit Knüppeldamm oder gar nicht gepflastert.
Das tut uns dann wenig und gar nicht genieren,
Um in Mecklenburg Land und Leute zu studieren.
Auch nach Neubukow kommen wir dann hin,
Die Stadt muss man unbedingt kennen lernen.
Die Straßen so eng und die Häuser so schief,
Dass man Angst haben muss, sie fallen einem auf den Leib.
Hauptsächlich, wenn man nach Rakow hingeht
Und bei der Kirche in der Straße da steht,
Dann denkt man bei sich, das alte Nest,
Das ist ja wohl schon vor tausend Jahren so gewesen.
Aber dieses Rakow, das liegt so fein auf der Höh’,
Von da kann man gucken direkt zur See.
Das ist auch ein ganz passabler Ort,
Und nette Menschen wohnen in dem Dorf.
Herr v. Restorff, der Gutsherr, ihr „Herr Major“,
Der stellt da die ganze Obrigkeit dar.
Das ist aber ein ganz jovialer Mann,
Mit dem ein jeder gut fertig werden kann.
Seine Inspektoren wechselte er in den letzten Jahren sehr,
Der eine war so dick und zu schwer für die Pferde,
Der Andere war sehr in der Theorie bewandert,
Doch in der Praxis kam es gewöhnlich anders.
Aber den er nun hat, einen bessern gibt es nicht mehr,
Der sorgt für den Hof, als wenn es sein eigener wär’.
Auch ein „Kleiner Beamter“ ist da, Fachmann genannt,
Der ist weit über Rakower Grenzen bekannt.
Ist das Geringste passiert, ist Fachmann schon da,
Dann läuft er zum Herrn: „Ist ein Jammer, Herr Major“.
Und Fachmanns Frau sitzt auf der Bank vor der Tür,
Aber meine Frau klönt nicht, das kommt nicht vor.
Und Kinder hat Fachmann, die haben alle was gelernt,
Die sind nun auch Fachleute, das ist doch was wert.
Der eine ist Schmied geworden, der ist jetzt Fabrikant,
Dem gibt sogar der Statthalter die Hand.
Ein alter Milchkutscher ist da, der muss sich plagen,
Der hat mehr Pakete als Milchkannen auf’m Wagen.
Und der Diener und Kutscher, Gärtner und Mamsell,
Die sind schon alle ungefähr zehn Jahre auf der Stelle.
Sogar eine Sekretärin sitzt auf dem Kontor,
Die macht die schriftlichen Arbeiten da.
Und ’n Lehrer haben sie in Rakow, einen tüchtigen Mann,
Der gibt den Leuten die neue Richtung an,
Der fährt Auto, hört Radio, hat ’ne Waschmaschine,
Hat seine Wohnung in Schuss ganz nobel und fein.
Seine tüchtige Frau ist nicht viel zu hören,
Man darf ihr bloß nicht an den Wagen fahren.
Wenn sie mit einem Streit kriegt und ist im (in ihrem)
Recht,
Hat sie manch Einem schon die Wahrheit gesagt.
Aber die Kinder in der Schule, die lernen da was,
Die brauchen sich nicht vor den Städtern zu genieren.
Und so ist Rakow ein Dorf, so schmuck und so nett,
In dem es sich wirklich gut leben lässt. |